Gesundheitszentren für NÖ

Ausbau der wohnortnahen, raschen medizinischen Versorgung bis 2021

(Quelle: NÖGUS, Zwinz) Patientenanwalt Dr. Gerald Bachinger, NÖGUS-Geschäftsführerin Mag. Elfriede Riesinger, Vizepräsident der NÖ Ärztekammer MR Dr. Dietmar Baumgartner, zuständiger Abteilungsleiter in der NÖGKK Mag. Masiar René Nikzad, Landes-Zielsteuerungskoordinator des NÖGUS Dr. Thomas Gamsjäger

 

Mehr als 160 interessierte Ärzte, Gesundheitsexperten, Entscheidungsträger aus dem Gesundheitswesen und der Politik sowie interessierte Bürger nahmen an der Informationsveranstaltung zu Primärversorgungseinrichtungen im Stadtsaal Waidhofen/Thaya teil.

Die künftigen Vertragspartner NÖ Gesundheits- und Sozialfonds (NÖGUS), NÖ Gebietskrankenkasse (NÖGKK) und NÖ Ärztekammer (NÖ ÄK) informierten über die Vorteile, Rahmenbedingungen und Ziele der 14 Primärversorgungseinheiten, die bis zum Jahr 2021 in Niederösterreich entstehen werden.

Primärversorgungseinheiten (PVE) sind eine Ergänzung und Weiterentwicklung der derzeitigen hausärztlichen Versorgung. Praktische Ärzte haben zukünftig die Wahl: Sie können ihre Ordination weiter wie bisher führen oder in neuen Primärversorgungseinheiten mit Spezialisten anderer medizinischer Gesundheitsberufe unter einem Dach bzw. eng vernetzt zusammenarbeiten. In diesem Fall übernimmt ein multiprofessionelles Team - bestehend aus Pflegepersonal, Physiotherapeuten, Sozialarbeitern etc. - unter der medizinischen Leitung von Ärzten die Behandlung und Betreuung der Patienten. Patienten profitieren von der verbesserten Zusammenarbeit zwischen den Gesundheitsberufen, den verlängerten Öffnungszeiten (Mo-Fr., 7:00-19:00 Uhr) und der Betreuung an einem Ort bzw. in enger Abstimmung. Ärztliche und nicht-ärztliche Gesundheitsberufe erwarten attraktive Arbeits- und Rahmenbedingungen sowie eine unterstützende Zusammenarbeit bei der Patientenversorgung bei einer Entlastung von administrativen Aufgaben.

"Menschen brauchen eine wohnortnahe, rasche medizinische Versorgung in hoher Qualität. Dafür investiert der NÖGUS jährlich rund 2 Milliarden Euro für die bestmögliche Versorgung der Niederösterreicher in den NÖ Kliniken. Mit den Primärversorgungseinheiten werden wir die derzeitige hausärztliche Versorgung ergänzen und gezielte Gesundheitsangebote unter einem Dach zu verlängerten Öffnungszeiten ermöglichen", so NÖGUS-Vorsitzender Landesrat Ludwig Schleritzko.

Ärzte, Gesundheitsexperten, politische Entscheidungsträger und Patienten haben aus erster Hand jene Fakten erhalten, die sie brauchen, um sich selbst ein Bild von den zukünftigen Primärversorgungseinheiten machen zu können.

"Das ist wichtig, um informierte Entscheidungen treffen zu können - sowohl beruflich für eine Teilnahme an solchen Zentren, als auch privat, wenn es um die eigene Gesundheit geht", so NÖGUS-Geschäftsführerin Mag. Elfriede Riesinger. Bei Fragen rät Riesinger, sich an die zuständigen Stellen beim NÖGUS, der NÖGKK und der NÖ ÄK zu wenden. Nur sie können aktuelle, objektive und abgesicherte Informationen zur Verfügung stellen.

Dr. Thomas Gamsjäger, Landes-Zielsteuerungskoordinator des NÖGUS erläuterte im Rahmen eines Impulsreferates die Vorteile einer gestärkten Primärversorgung:

"Wir müssen regionale Gesundheitsangebote in der Primärversorgung noch besser miteinander vernetzen und weiter ausbauen. Die zukünftigen Primärversorgungseinheiten schließen als zusätzliches Angebot die Lücke zwischen der Erstversorgung beim Hausarzt, den Leistungen nicht-medizinischer Spezialisten und der hochspezialisierten Versorgung in den NÖ Kliniken, indem die Patienten mehr Service und Leistungen, wohnortnah unter einem Dach erhalten."

Derzeit werden Interessenten für erste Primärversorgungsprojekte in Niederösterreich gesucht. Die Einreichfrist für die erste Etappe läuft bis 28. Februar 2018. 2018 soll in einem ersten Schritt der Pilotbetrieb der PVE in Form von allgemeinmedizinischen Gruppenpraxen starten. Die Suche richtet sich insbesondere an bestehende Gruppenpraxen für Allgemeinmedizin und mehrere Vertragsärzte für Allgemeinmedizin in räumlicher Nähe.

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Weiterführende Informationen:
www.arztnoe.at
www.noegkk.at/pilotpve